In der Winterpause ist der FSV Malchin. Im Nachhol-Duell holte die Mannschaft einen Zähler beim Grimmener SV. Der FSV Malchin hat seine Auswärts-Negativserie beendet. Nach sechs Niederlagen in Serie gab es Freitagabend ein 0:0-Unentschieden.
Durchaus überraschend: Denn beim Tabellenvierten galten die Peenestädter als klarer Außenseiter und müssen sich im Nachgang ärgern, das Chancenplus nicht in mehr umgemünzt zu haben.
Schicksalsort Grimmen? Nicht ganz: Das schicke Grimmener Sportforum ist kein Schicksalsort für den Malchiner FSV. Wohl aber eine Spielstätte, die einige schicksalhafte Partien zwischen beiden Teams bot, die auch heute noch – teilweise Jahrzehnte später – für Gänsehaut sorgen. Mal traurig, mal glücklich, mal auch belanglos.
Die allermeisten Malchiner Akteure wussten nichts von der bewegenden Historie. Zu jung ist die Malchiner Elf, die mittlerweile wieder aus vielen hungrigen Eigengewächsen besteht. Lediglich Hannes Jähnke und vielleicht Nico Libnow könnten die eine oder andere Erinnerung daran haben. Außerdem natürlich Malchins Dauer-Kämpfer Marcus Budniak.
Doch selbst der heutige Trainer war nicht dabei, als der FSV im Landespokal in Grimmen unterging. Als höherklassige Mannschaft angereist, verloren die Rot-Weißen. Doch sie unterlagen nicht irgendwie. Sie wurden regelrecht vom Platz gefegt. Ein Debakel, das heute noch nicht vergessen ist. 9:0 siegte der Platzherr. Damals wie heute beim GSV in vorderster Front dabei: Thomas Boljan. Der netzte oft ein.
Bessere Erinnerungen, weil auch im Internet präsent, haben wir an den 3. November 2012: Verbandsliga-Abstiegskampf und die Geburtsstunde der wohl größten Malchiner Fußball-Saison der Neuzeit. Zu dieser Zeit befand sich der FSV Malchin auf einem Abstiegsplatz. Gespielt wurde auf dem Grimmener Nebenplatz. Kein Geringerer als Andi Ötschi Plagens kurbelte in der 90. Minute einen Freistoß aus 25 Metern ins Tor. Drin. 1:0-Sieger-Jubel, wie man ihn selten sieht und hört – und das auswärts.
Es folgte eine Malchiner Serie. Bis Weihnachten wurde kaum ein Match mehr verloren. Siege beim FC Schönberg und ein 3:2-Historien-Drama gegen den VFC Anklam. Am Ende stand man in der Tabelle auf Platz 5. Die beste Platzierung in der Verbandsliga. Der Beginn war in Grimmen …
Trüber sind die Erinnerungen an den 1. Juni 2019. Am letzten Spieltag der Verbandsliga mussten die FSVer wieder nach Grimmen. Die Ausgangslage war leicht. Ein Sieg musste her, um den Klassenerhalt zu feiern. Das Spiel wurde zu einem taktischen Geplänkel. Irgendwann ging der Platzherr in Führung. Das war nicht das Ende vom Sommerlied. Der FSV schlug zurück. Drehte das Match in den finalen 10 Minuten zum dringend benötigten 2:1-Auswärtssieg.
Doch statt Feierlichkeiten gab es einen faden Beigeschmack: Da Görmin am grünen Tisch drei Punkte zugesprochen bekam und der TSV Stralsund – eigentlich unmöglich – mit 3:2 beim FSV Kühlungsborn siegte, stand der FSV als Absteiger fest. Statt nach dem perfekten Spielverlauf die Heimatstadt freudetaumelnd auf den Kopf zu stellen, wurde es der letzte Auftritt einer Malchiner Mannschaft in der Verbandsliga.
Im letzten Kick des Jahres 2024 wiesen die Rot-Weißen nach, dass man auch auswärts auf der Höhe ist. Bis auf eine Ausnahme gestattete die Abwehrreihe um Hannes Jähnke und Florian Hensel den Platzhirschen keine Torchance. Selber hatten Hannes Kulartz, Nico Libnow, Felix Ludwig und Theo Ullrich im ersten Akt mehrfach gute Positionen im Strafraum der Grimmener. Man traf allerdings nicht. Im zweiten Part gab es kaum nennenswerte Aktionen, aber die Gewissheit, dass die Peenestdäter nun endlich 10 Punkte auf dem Konto haben und auch auswärts punkten können.
FSV Malchin: Emberger, Dill, Jähnke, Hensel, Peters, Siewert, Schmidt, Ullrich, Ludwig (74. Poulios), Libnow, Kulartz